Herstellungspfade von Wasserstoff aus Biogas

Eine Untersuchung von Studierenden des Biomasse-Instituts am Bio-Energie-Zentrum (BEZ) der infra fürth gmbh.

Die Arbeitsgruppe verschafft sich einen Überblick von der Stahlbetondecke des 1. Haupt-Fermenters aus über die Bioerdgasanlage des Bio-Energie-Zentrums der infra fürth gmbh (von links nach rechts: Jörg Kapischke, Marcus Winter, Paula Schlickenrieder, Jan Ninow, Ralph M. Schaidhauf, Jacob Heid, Hermann Hints, Martin Blauth, Tobias Beck). Foto: Biomasse-Institut Triesdorf-Ansbach

Die infra fürth gmbh ist ein regionaler Energieversorger, der ein nachhaltiges Konzept zur Energieversorgung verfolgt. Der Kern des Bio-Energie-Zentrums in der Nähe von Cadolzburg im Landkreis Fürth ist eine Anlage, die der Erzeugung von Bioerdgas aus nachwachsenden Rohstoffen und Wirtschaftsdüngern dient. Dabei vergärt die Biomasse zuerst in 2 x 2 Fermentern zu Rohbiogas, bevor dieses in einer Druckwasserwäsche (DWW) zu Bioerdgas aufbereitet wird. Das erneuerbare Gas ersetzt dann einen Teil der fossilen Erdgasmenge in dem Gasnetz der infra fürth gmbh. Die Anlage stellt insgesamt sieben Megawatt Gasleistung zur Verfügung.

Vor Ort wurden die Studierenden der Hochschulen Weihenstephan·Triesdorf (HSWT) und Ansbach sowie die Mitarbeiter*innen des Biomasse-Instituts vom Geschäftsfeldleiter Technischer Bereich, Marcus Winter, dem Bereichsleiter Wärmeservice und -erzeugung, Josef Pscheidt, und dem Abteilungsleiter Erneuerbare Energien, Tobias Beck, begrüßt. Anlass der Besichtigung war der Abschluss einer Projektarbeit der Studierenden, die sie in Kooperation mit dem Energieversorger durchgeführt haben. Das Ziel der Untersuchung der Studierenden bestand darin, herauszufinden, auf welcher Umwandlungsroute die Erzeugung von grünem Wasserstoff am wirtschaftlichsten dargestellt werden könne.

Die Studierenden stellten fest, dass die Gewinnung großer Mengen von grünem Wasserstoff aus Bio(erd)gas mit hoher Effizienz möglich sei. Dieser Wasserstoff sei mit einem Wirkungsgrad von über fünfzig Prozent in brennstoffzellenangetriebenen Bussen des öffentlichen Nahverkehrs emissionsfrei einsetzbar, so die Studierenden. Die Umwandlung von Bio(erd)gas in Wasserstoff stellt deshalb eine interessante Option für die Erzeugung von grünem Wasserstoff dar. Weitere Untersuchungen über Speicherung, Transport und Verteilung des aus Bio(erd)gas hergestellten Wasserstoffs sollen im Wintersemester 2021/22 folgen. Des Weiteren wird im Rahmen einer Masterarbeit im Studiengang Umweltingenieurwesen an der HSWT die CO2-Bilanz über den gesamten Lebensweg, von der Gewinnung der organischen Substrate bis zur Bioerdgaseinspeisung bzw. der Bereitstellung des grünen Wasserstoffs aus Bio(erd)gas, detailliert betrachtet.
 

Quelle: Mitteilung Biomasse-Institut Weihenstephan-Triesdorf

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