Festoxid-Brennstoffzelle: Bosch startet Großprojekt

Bund und Länder fördern Industrialisierung der sogenannten SOFC-Technologie am Standort Bamberg.

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck und Staatsminister Hubert Aiwanger besuchten das Bamberger Werk der Robert Bosch GmbH, wo Zellen und Stacks der Festoxid-Brennstoffzelle produziert werden. Foto: Robert Bosch GmbH

Bosch möchte am Standort Bamberg bis 2024 insgesamt über 400 Millionen Euro in die Industrialisierung der stationären Brennstoffzelle (Solid Oxide Fuel Cell = SOFC) investieren. Unterstützt wird das Unternehmen dabei von Bund und Ländern. Es handelt sich um das erste industrielle Großprojekt im Wasserstoff-Bereich in Deutschland, das die sogenannte IPCEI-Förderung (IPCEI = Important Projects of Common European Interest, Deutsch: bedeutendes Projekt von gemeinsamem euopäischen Interesse) erhält. Diese wird Projekten zuteil, die den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland und Europa entscheidend voranbringen und einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende leisten.

Wirtschaftsminister Habeck, der kürzlich bekanntgegeben hatte, den internationalen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft mit fast einer Milliarde Euro im Rahmen des Förderinstruments "H2Global" zu fördern, informierte sich zusammen mit Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger vor Ort über den Fortschritt der SOFC-Industrialisierung. "Auf dem Weg hin zur Klimaneutralität müssen Wirtschaft und Politik, Innovationen und deren Förderung Hand in Hand gehen. Bosch trägt mit seinen Investitionen hier in Bamberg dazu bei, dass die Transformation der Industrie gelingt und stellt sich für die Region zukunftsfähig auf", erklärte Habeck.

Mit 6500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört das Bamberger Werk zu den größten Fertigungsstandorten der Bosch-Gruppe für Antriebstechnologie. Die dort produzierten "Bosch Power Units", Zellen und Stacks (in Reihe geschaltete Zellen) der Festoxid-Brennstoffzelle, können mit Wasserstoff Strom in dezentralen Kraftwerken in Städten, Fabriken, in Gewerbe- und Handelsbetrieben, Rechenzentren oder auch im Schiffsbereich erzeugen. Dabei ist ihr Wirkungsgrad von mehr als 85 Prozent sehr hoch.

"Wir müssen unsere Wasserstofftechnologien jetzt sehr rasch in die Anwendung bringen und skalieren, um Bayern, Deutschland und Europa im internationalen Wettbewerb gut zu positionieren", so Aiwanger. Das Schlüsselwort heiße Innovation: "Wenn wir die Standards setzen, werden Produkte und Technologie made in Germany in der ganzen Welt gebraucht."

Quellen: Pressemitteilung StMWi, Pressemitteilung Bosch

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